Bonn kann man mit drei Bs schreiben: B wie Bönnsch, Bundesstadt und Beethoven. Diese Bs stehen für rheinische Identität, spannende Geschichte und hochklassige Kultur.
Zuerst ein paar Daten zu Bonn
Im Süden des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, in Nachbarschaft zu Rheinland-Pfalz und 70 Kilometer östlich von Belgien und Frankreich erstreckt sich das knapp 150 Quadratkilometer große Bonn beiderseits des hier gut 400 Meter breiten Rheins. 33 Flusskilometer nördlich liegt die Millionenstadt Köln. Die etwa 330.000, zum Teil noch den weichen Regional-Dialekt Bönnsch sprechenden Bonner Einwohner verteilen sich auf vier Stadtbezirke: Bonn, Hardtberg, Bad Godesberg und Beuel. Die Stadtbezirke gliedern sich wiederum in insgesamt 51 Stadtteile von denen einige so prägnante Namen wie Schweinheim, Pützchen oder Venusberg haben. 30 Prozent der Bonner Bürger haben einen Migrationshintergrund. Der Ausländeranteil liegt bei ungefähr 15 Prozent.
Rheinische Geschichte pur und Zentrum der Bonner Republik
Bonn ist eine der ältesten Städte in Deutschland. Bereits in vorchristlicher Zeit fühlten sich hier Menschen wohl und siedelten im späteren Bonner Stadtgebiet. Zu Cäsars Zeiten eroberten römische Legionäre diesen Teil Germaniens. Wenig später, ungefähr im Jahr 11 v. Chr., wurde hier ein Militärlager errichtet, das die Keimzelle der Stadt wurde. Zuziehende germanische Händler und Handwerker ließen sich in Vicus bonnensis nieder. Um 150 n. Chr. lebten hier rund 20.000 Römer und Germanen in rheinischer Eintracht friedlich zusammen.
Im Mittelalter ließen sich in Bonn Klöster und andere kirchliche Einrichtungen nieder. Sie sorgten für einen neuen Boom des nach der Römerzeit an Bedeutung verlorenen Orts. Die Stellung als Residenz der Kölner Erzbischöfe bescherte dem im 16. Jahrhundert zur Festung ausgebauten Bonn aber auch manche dramatische Belagerung. Wesentliche weitere Einschnitte in der Stadtgeschichte waren die Angliederung an Preußen (1815) sowie die Universitäts-Gründung (1818).
Bei der Frage nach der Hauptstadt der 1949 gegründeten Bundesrepublik Deutschland setzte sich der Bundeskanzler und Rheinländer Konrad Adenauer durch. Nicht die Wirtschaftsmetropole Frankfurt am Main machte das Rennen, sondern die rheinische Universitätsstadt Bonn. Plötzlich stand das relativ kleine Bonn als Bundeshauptstadt im Zentrum des Weltinteresses. Rasch bürgerte sich für die Bundesrepublik der inoffizielle Name „Bonner Republik“ ein. Auch nachdem Berlin 1990 deutsche Hauptstadt geworden war, blieb Bonn nach dem clever ausgehandelten Berlin/Bonn-Gesetz als Bundesstadt Sitz von vielen Bundesministerien und -behörden sowie von UNO-Einrichtungen (UN-Stadtam Rhein).
Stadt mit enormen Kulturpotenzial
Nicht zuletzt Bonns hervorgehobener Stellung als ehemaliger Hauptstadt und heutiger Bundesstadt ist es zu verdanken, dass die Bonner und ihre zahlreichen Gäste eine exzellente Infrastruktur nutzen können. Aber mitentscheidend für die von spannender Internationalität und gemütlicher Provinzialität im besten Sinne geprägte Stadtatmosphäre ist auch Bonns kulturelle Geschichte und Gegenwart. Dabei spielt das der wohl berühmteste Sohn der Stadt, Ludwig van Beethoven (1770 – 1827), eine herausragende Rolle. Im Beethoven-Haus in der Bonngasse kann dem Leben und Wirken des Musikgenies in dessen eigenem Geburtshaus nachgespürt werden. Und alljährlich im Spätsommer feiert Bonn auf erstklassigen Konzerten beim Beethovenfest den Komponisten fast einen ganzen Monat lang. Neben dem Beethoven-Haus informieren dutzende weiterer renommierter Museen und Ausstellungen über interessante Themenbereiche. Dazu gehören an der Museumsmeile das Zoologische Forschungsmuseum Koenig, die riesige Bundeskunsthalle und das die deutsche Nachkriegshistorie thematisierende Haus der Geschichte. Geschichts-Fans können im Kanzlerbungalow in die Welt von Schmidt, Kohl & Co. eintauchen. Zwei größere Theater und mehrere kleine Privat-Bühnen sowie Festivals runden das Kulturangebot ab.
Imposanz in Stein und Glas
Bei den vielen beeindruckenden Sakral- und Profanbauten im Stadtbild steht Bonns Altes Rathaus aus der Rokoko-Zeit ganz oben im Rang. Ebenso das heute als Universitätsgebäude genutzte Kurfürstliche Schloss im Hofgarten sowie das mächtige Bonner Münster (11. Jahrhundert), die Hauptkirche der Stadt. Auf einem unbedingt empfehlenswerten Rundgang auf dem „Weg der Demokratie“ durch das Bundesviertel (früher: Regierungsviertel) können moderne Bauten wie das ehemalige Abgeordnetenhochhaus Langer Eugen besichtigt werden.
Spaß muss sein
Bonn kann mit einer Vielzahl hervorragender Schlemmerlokale punkten, in denen unter anderem Rheinischer Sauerbraten oder Flönz (Blutwurst) besonders gut schmecken. Daneben sorgen vor allem die zahlreichen Studentenkneipen in den Szene-Vierteln für reges Gastro-Leben. Wer Markttreiben liebt, der ist beim allmonatlichen Rheinauen-Flohmarkt sowie beim Volksfest Pützchens Markt im September an den richtigen Adressen. Ausgesprochen bombastisch geht es im Mai beim Großfeuerwerk Rhein in Flammen zu und natürlich auch beim Bonner Karneval.